
Obwohl Jersey nicht der einfachste Stoff ist, nähen viele ihre ersten Kleidungsstücke aus diesem Material. Ist ja auch verständlich: Maschenware fällt wunderschön und ist angenehm zu tragen. Damit dir der Nähanfang mit Jersey gelingt, verrate ich dir meine besten Nähtipps- und Tricks für die Verarbeitung.
Bevor wir loslegen, möchte ich aber noch mit einem weit verbreitetem Irrtum aufräumen: Du kannst Jersey mit deiner Nähmaschine nähen und benötigst dafür keine Overlock-Maschine. Klar, mit einer Overlock wird es noch professioneller, es geht aber auch ganz gut mit der normalen Haushaltsnähmaschine. Ein paar wichtige Infos verrate ich dir in diesem Beitrag. Übrigens, falls du gerade erst mit dem Nähen startest, dann ist mein GRATIS MINI NÄHKURS genau das Richtige für dich. Alle Infos findest du auch hier.
Minikurs_neu_al
Die fünf besten Tipps für das Nähen von Jersey
Nähtipp 1: Achte darauf welche Art von Jersey du verwendest
Bevor wir uns mit Jersey an die Nähmaschine setzen, müssen wir noch genauer definieren, was Jersey überhaupt ist: Es handelt sich dabei um Maschenware. Das bedeutet, dass die einzelnen Fäden miteinander „verstrickt“ werden. Im Gegensatz zu Webware, wo Fäden miteinander verwoben werden.
Neben der Unterscheidung zwischen Maschen- und Webware gibt es auch noch weitere Unterscheidungskriterien, die sich auf die Herstellung beziehen. Bei Sweat werden beispielsweise die Unterfäden angeraut, bei Interlock-Jersey werden die Fäden miteinander gewirkt. Neben der Herstellung des Stoffes spielt auch der Rohstoff, aus dem der Faden gewonnen wird eine Rolle.
Dieser kann bei Jersey beispielsweise aus Baumwolle, Viskose oder auch Polyester sein. Oftmals ist auch ein kleiner Anteil (2-5%) Elasthan dabei. Dieser verleiht dem Stoff mehr Sprungkraft und verhindert das Ausleiern. Achte also beim Stoffe kaufen darauf, dass du das passende Material für dein Schnittmuster verwendest.
Nähtipp 2: Wähle einen dehnbaren Stich für Jersey
Wahrscheinlich hast du schon öfter gehört, dass Jersey mit einem dehnbaren Stich genäht wird. Aber was bedeutet das und ist das wirklich so wichtig? Ja! Denn Jersey bedeutet, dass sich der Stoff dehnt, und somit auch die Naht dehnen muss. Ansonsten würde die genähte Naht irgendwann reißen, da sie die Strapazen in der Bewegung nicht mitmacht. Am besten verwendest du für deinen Jerseystoff einen Zickzack-Stich. Jede Nähmaschine hat aber auch noch spezielle Stiche für dehnbares Material, wie beispielsweise der elastische Geradstich oder ähnliches. Schau am besten auch in der Bedienungsanleitung nach, welche Stiche deine Haushaltsnähmaschine für Jersey zu bieten hat.
Nähtipp 3: Verwende eine passende Nähnadel
Neben einem dehnbaren Stich, ist eine spezielle *Jerseynähnadel sehr wichtig für ein sauberes Nahtbild. Verwende daher Jersey- oder Stretchnadeln die eine eine runde Spitze haben. Die Abrundung sorgt dafür, dass Nadel die Fäden nicht durchtrennt (wie bei Webware), sondern auseinander geschoben werden.
Für Säume empfehle ich dir den Einsatz einer *Zwillingsnadel. Damit kannst du Säume erzeugen, die aussehen wie gekauft.
Nähtipp 4: Verwende für deinen Zuschnitt einen Rollschneider
Ich bin noch von der alten Nähschule und habe lange Zeit meine Stoffe ausschließlich mit der Stoffschere zugeschnitten. Das hat sich aber mittlerweile geändert und ich empfehle dir unbedingt den Einsatz von einem *Rollschneider mit passender *Schneideunterlage und *Patchworklineal. Vor allem wenn du viel Jersey nähst, sind diese Tools wirklich Gold wert. Mit einem Rollschneider werden die Zuschnitte viel sauberer und auch das Zuschneiden von Schrägstreifen wird viel genauer.
Hast du einmal einen Rollschneider verwendet, möchtest du zumindest für Jersey keine Stoffschere mehr verwenden.
Nähtipp 5: Setze bei „schwierigen“ Jerseystoffen einen Obertransport-Fuß ein
Okay, ich gebe zu: Wir befinden uns bereits in der Profiliga des Nähens. Wenn du besonders rutschigen, feinen oder widerspenstigen Jersey vernähst, dann empfehle ich dir einen Obertransport-Fuß. Der Obertransport sorgt dafür, dass der Stoff regelmäßig in die Nähmaschine eingezogen wird und dadurch weniger ausgezogen, bzw. wellig wird. Bei teureren Nähmaschinen ist der Oberstransport manchmal bereits integriert. Bei den meisten Nähmaschinenherstellern kannst du einen Obertransport als zusätzliches Füßchen dazu kaufen.
Zusammenfassung Jersey nähen mit der Nähmaschine
Puh, das waren jetzt ganz viele Nähtipps und Tricks für das Nähen von Jersey. Aber es zahlt sich definitiv aus, auf eine schöne Verarbeitung zu achten. Denn dadurch hast du länger Freude mit deinem selbstgenähten Kleidungsstück.
Wenn du nach diesem Einblick Lust bekommen hast nähen zu lernen, dann empfehle ich dir zum Kennenlernen den GRATIS MINI NÄHKURS. Alle Infos findest du hier.
*bei verlinkten Produkten mit Stern handelt es sich um Affiliate Links. Das bedeutet, dass ich eine kleine Provision erhalte, wenn du über diesen Link kaufst. Für dich ändert sich am Preis aber nichts.



Eine Antwort
Hallo liebes Nähteam.
Ich möchte gerne richtig nähen lernen. Bisher habe ich nur Reperaturarbeiten gemacht. Ich habe eine Maschine,die 20 Jahre alt ist und möchte mir eine Computermaschine kaufen, mit der ich dann Kleidung,Taschen und auch komplette Änderungen meiner Kleidungsstücke vornehmen kann. Das muss ich aber auch erst erlernen. Darum wollte ich gerne Euren Nähkurs absolvieren.
Liebe Grüße
Jutta