Wenn du gerne nähst, kommt irgendwann die Frage auf, ob du dir eine Overlockmaschine zulegen solltest. Denn damit bringst du deine Nähkenntnisse auf das nächste Level, besonders wenn es um saubere Nähte und das Versäubern von Stoffkanten geht. Egal, ob du Anfänger*in oder bereits erfahrene*r Näher*in bist – die Wahl der richtigen Overlock-Maschine ist oft nicht leicht. In diesem Blogbeitrag helfe ich dir, die für dich passende Overlock zu finden und gebe wertvolle Tipps zu den wichtigsten Kaufkriterien.

Was ist eine Overlockmaschine?
Eine Overlock, ist eine spezielle Nähmaschine, die nicht nur näht, sondern gleichzeitig die Stoffkante abschneidet und diese versäubert. Sie kann drei-oder vierfädig nähen, schneidet überschüssigen Stoff ab und vernäht die Kanten, sodass deine Nähte nicht ausfransen.
Du kannst also mit der Overlock die offenen Schnittkanten, die du mit einer normalen Nähmaschine zusammen genäht hast, versäubern.
Oder dehnbare Stoffe wie Jersey oder Sweat direkt in einem Schritt zusammennähen und versäubern. Darüber hinaus gibt es noch weitere Anwendungsbeispiele wie etwa Rollsaum oder eine Flatlocknaht, die du mit der Overlock nähen kannst.
Ob sich eine Overlock lohnt, hängt also davon ab, welche Art von Kleidung (z.B. viel Kinderkleidung aus Jersey) du hauptsächlich nähst und wie professionell du Nähen möchtest. Meine Mama und Oma haben jahrelang keine Overlock verwendet und kamen damit gut zurecht. Sie haben einfach mit einem Zickzack Stich versäubert. Ich hingegen habe mir gleich nach meiner Näh-Ausbildung eine Overlock gekauft, da ich viel Jersey nähe und wollte, dass meine DIY Kleidung (auch von innen) sehr professionell aussieht.
Also gehe noch einmal in dich und frage dich, wofür du die Overlock gerne verwenden möchtest. Wenn du dir sicher bist, dass eine Overlock das Richtige für dich ist, dann sind diese Tipps für den Kauf bestimmt hilfreich für dich.
Worauf solltest du beim Kauf einer Overlock achten?
Beim Kauf einer Overlock gibt es mehrere Faktoren, die du berücksichtigen solltest:
1. Funktionen und Nähmöglichkeiten
Overlockmaschinen bieten verschiedene Funktionen – von einfachen 3- oder 4-Faden-Nähten bis hin zu komplexeren Nahtarten wie Rollsäumen oder Flatlock-Nähten. Überlege dir, welche Funktionen du wirklich benötigst. Wenn du hauptsächlich Kanten versäubern möchtest, reicht eigentlich eine einfache 3-Faden-Overlock. Für Näharbeiten mit elastischen Stoffen solltest du zu einer Maschine mit mehr Fadenoptionen und speziellen Nähten greifen.
Generell empfehle ich dir aber eine 4-fädige Maschine. Da die Overlock eine relativ teure Maschine ist, würde es sich meiner Meinung nach nicht auszahlen eine Maschine „nur“ für das Versäubern von Nähten zu kaufen. Mittlerweile verfügen aber die meisten Overlock-Maschinen sowieso standardmäßig über die 4-fädige Option.
2. Einfachheit der Bedienung
Einsteiger*innen sollten darauf achten, dass die Maschine einfach zu bedienen ist und über eine gute Anleitung verfügt. Eine Overlock mit einfachem Faden-Management und praktischen Einstellmöglichkeiten erleichtert dir den Einstieg ungemein. Einige Maschinen bieten auch eine automatische Fadenspannung sowie Fadenführung, die den Nähprozess deutlich vereinfachen. Konkret bedeutet es, dass du deine Overlock nicht komplett alleine einfädelst, sondern der Faden automatisch mit etwas Druckluft durch das Fädelsystem geleitet wird. Allerdings sind diese Maschinen auch deutlich teurer, als ohne das Druckluft-System.
Ich finde es gerade am Anfang erstmal wichtig den Aufbau sowie das richtige Einfädeln der Maschine zu verstehen, um Fehler auch selbstständig beheben zu können.
3. Stabilität und Verarbeitung
Eine stabile und robuste Maschine sorgt für eine präzise Arbeit und eine lange Lebensdauer. Besonders bei intensiver Nutzung ist es wichtig, dass deine Overlockmaschine aus hochwertigen Materialien besteht und gut verarbeitet ist.
Achte in diesem Zusammenhang auch darauf, dass die Overlock nicht zu laut ist. Mit der Zeit kann der Geräuschpegel einem selbst oder den Nachbarn mächtig auf die Nerven gehen.
Falls du eine laute Overlock hast, helfen ein regelmäßiges Service und Gummimatten die man unter die Overlock legt.
4. Preis-Leistungs-Verhältnis
Die Preisspanne bei Overlockmaschinen ist groß – von günstigen Einsteiger-Modellen bis hin zu Profi-Maschinen. Achte darauf, dass das Modell, das du wählst, alle Funktionen bietet, die du benötigst, und dabei dein Budget nicht sprengt. Für eine solide Maschine wirst du mit etwa 400-600 € rechnen müssen.
5. Overlock und Coverlock in einem
Neben einer Overlockmaschine gibt es auch Coverlockmaschinen. Die Coverlock wird hauptsächlich für das Nähen von Säumen verwendet. Wenn du ein gekauftes Shirt trägst, kannst du ziemlich sicher sein, dass der Saum mit einer Coverlock genäht wurde. Du siehst oben am Saum zwei parallel verlaufende Nähte und auf der Rückseite eine versäuberte Naht.
Es gibt mittlerweile Maschinen, die beide Geräte in einem vereinen. Ob so etwas sinnvoll ist, kann pauschal nicht gesagt werden. Ich kenne Näher*innen, die begeistert davon sind und welche die das gar nicht toll finden. Nur wenn wirklich sehr viel Jersey genäht wird, zahlt sich so eine Maschine aus. Und natürlich hast du mehr Arbeit, da du die Maschine immer wieder umbauen musst. Ich finde das persönlich eher umständlich als hilfreich und würde für die Säume eher auf die Nähmaschine und Zwillingsnadel zurückgreifen.
Generell reicht für den Anfang auf jeden Fall eine einfache Overlock.
Welche Overlockmaschinen sind zu empfehlen?
Basierend auf den oben genannten Kriterien, habe ich hier einige empfehlenswerte Modelle für verschiedene Ansprüche zusammengestellt:
1. Juki MO654DE
Die Juki *Overlock ist kraftvoll, relativ leise und leicht zu bedienen. Außerdem ist sie recht klein und nimmt wenig Platz ein. Sie liegt im mittleren Preissegment.
2. Janome My Lock8002D
Die *Janome MyLock 8002D ist ein günstiges, aber verlässliches Einsteigermodell. Sie liegt im unteren Preissegment.
3. Bernina L 450
Für Fortgeschrittene oder diejenigen, die eine High-End-Maschine suchen, ist die *Bernina L 450 eine exzellente Wahl. Sie bietet zahlreiche Nähfunktionen, ist robust und liefert selbst bei schwierigen Stoffen perfekte Ergebnisse. Der Differentialtransport ist besonders hilfreich bei elastischen Materialien.
Es ist eine hochwertige und leisstungsstarke Maschine, mit der du als Einsteiger*in aber auch Profi deine Freude haben wirst. Sie befindet sich im gehobenen mittleren Preissegment.
Alle Empfehlungen fürs Nähen speziell mit der Overlock findest du auch in der Online Nähkurs Amazon Shopseite.
Zusätzliche Tipps für die richtige Handhabung
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- Testen vor dem Kauf: Wenn möglich, teste die Overlock-Maschine vor dem Kauf in einem Fachgeschäft. So kannst du die Bedienbarkeit und die Nahtqualität prüfen.
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- Nähkurs zur Auffrischung: Viele Anfänger*innen scheuen sich vor der Bedienung einer Overlock. Um alle Funktionen zu verstehen und die Technik richtig anzuwenden, empfehlen wir, einen Nähkurs zu besuchen.
Fazit: Die richtige Overlock für dich
Die Wahl der richtigen Overlock hängt stark von deinen persönlichen Bedürfnissen, deinem Budget und dem geplanten Einsatzbereich ab.
Solltest du die Möglichkeit haben vor Ort eine Maschine zu testen oder dich im Einzelhandel beraten zu lassen, dann empfehlen wir das dringend. Welche Overlockmaschine die beste für dich ist, entscheidest du am besten nach Gefühl direkt wenn du vor der Overlock sitzt. Außerdem ist es immer gut, den Einzelhandel zu unterstützen. Wenn du ein Problem hast, oder eine Maschinen-Wartung machen lassen möchtest, hast du auch direkt einen Ansprechpartner.
Viel Spaß beim Nähen und viel Erfolg mit deiner neuen Overlock. Schreib mir sehr gerne eine E-Mail, wenn du noch Fragen hast. Ich helfe dir gerne bei deinen Nähfragen weiter.
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